Prokrastination betrifft fast jeden von uns. Wir haben alle schon mal dieses nagende Gefühl erlebt, eine Aufgabe zu verzögern. Laut Verhaltenspsychologen gehören etwa 25% der Menschen zu den chronischen Aufschiebern. Wenn Aufschieberei mit Willensschwäche und Faulheit zu tun hat und wie du unangenehme Aufgaben wie etwa die Steuererklärung oder Klausuren trotzdem erledigen kannst, lernst du hier. Wir zeigen dir hier die häufigsten Gründe und Ursachen für Prokrastination und bietet Lösungen, um sie zu überwinden. Damit du von den negativen Folgen wie Stress, ein vermindertes Selbstbild und frustrierendes Arbeitsverhalten in Zukunft verschont wirst, zeigen wir dir am Ende noch ein paar Tipps gegen Aufschieberitis.
Übersicht: Prokrastination Ursachen
Aufschieberitis verstehen und überwinden
Definition von Prokrastination
Prokrastination ist das Verschieben bzw. Aufschieben von Aufgaben. Im Volksmund nennt man es auch Aufschieberitis oder Aufschieberei. Wenn du etwas Wichtiges zu tun hast und du weißt, dass du es garantiert erledigen musst, um voran zu kommen, es aber dennoch aufschiebst und etwas anderes machst. Etwa wird plötzlich das Aufräumen deines Zimmers wichtiger oder der Hund muss Gassi gehen etc. Die Frage aller Fragen ist nun: lässt sich Prokrastination überwinden?
Die Antwort dazu, ist ein klares JA! Und hier schauen wir uns nun an, wie das geht.
Warum prokrastinieren wir?
Prokrastination ist nicht nur eine Frage von Faulheit. Im Gegenteil. Es scheint zwar auf den ersten Blick so, jedoch hat es nichts mit Faulheit zu tun. Psychologen betonen, dass Aufschieberitis einen zusätzlichen Zusatzaufwand und mehr Stress bedeutet. Es ist eine Vermeidungsstrategie von Schmerzen und es gibt verschiedene psychologische Faktoren, die zu einem ausgeprägten Aufschiebeverhalten beitragen. Hier nun einige vorgestellt:
Die Psychologie hinter der Prokrastination
Forschungen zeigen, dass das Phänomen der Prokrastination in unserer auf Dopamin und sofortigen Befriedigung ausgelegten Gesellschaft wächst.
Angst und Stress
Eine der Hauptursachen für Prokrastination sind Angst und Stress. Die Angst zu versagen gilt als eine der meistverbreiteten Gründe fpr das Aufschieben von bestimmten Aufgaben. Durch Versagensangst schiebst du Aufgaben einfach auf, denn du willst nicht in die unangenehme Situation kommen, wenn du versagt hast. Doch damit nicht genug. Wer ständig Aufgaben aufschiebt, der erreicht seine Ziele nie und das belastet auf Dauer mehr, als der kurzzeitige Schmerz unliebsame Dinge zu erledigen.
Weitere Ängste können ebenfalls die Ursache hinter Prokrastination sein. Etwa die folgenden
- Angst vor Kritik
- Angst vor Ablehnung
- Angst vor Kontrollverlust
Perfektionismus
Laut Erfahrungen von Psychologen und Coaches neigen besonders intelligente Menschen zur Prokrastination. Das könnte damit zusammenhängen, dass Intelligente Menschen schneller Denken und leicht zu Overthinking (dem übermäßigen Grübeln) tendieren. Sie stellen hohe Anforderungen an sich und ihr Umfeld und streben danach Aufgaben perfekt zu erledigen. Perfektionisten prokrastinieren oft, weil sie mit ihrer Arbeit nie zufrieden sind und ständig nach dem Besten streben, was zu Verzögerungen führt.
Mangel an Motivation
Unliebsame Aufgaben schieben wir gerne vor uns her. Unlust, fehlende Motivation, Sinnlosigkeit und lange Abgabefristen ist dem geschuldet. Prokrastination ist laut Psychologen eine Vermeidungsstrategie von Stress und Schmerz. Ständiges Aufschieben bewahrt uns sozusagen vor Stress und negativen Gefühlen. Zwar scheint es eine uns dienliche Sache zu sein, da wir sofortige Genugtuung erhalten. Auf lange Sicht hingegen ist Prokrastination nachweislich zu mehr Stress, größerem Leidensdruck und chronischer mentaler Belastung.
Entscheidungsparalyse
Wenn du mit zu vielen Auswahlmöglichkeiten oder mit komplexen Aufgaben konfrontiert bist, neigst du dazu, aufgrund von Entscheidungsparalyse zu prokrastinieren. Du bist wie erstarrt und schiebst Dinge auf. So geht es übrigens vielen Studierenden. Prokrastination wird daher auch oft als Studentenkrankheit betitelt. Dort zählt es zu den Alltagsphänomenen. Weniger unangenehme Aufgaben werden bei Studenten gerne priorisiert, anstatt wichtige und dringende.
Prokrastination und ihre Auswirkungen
Prokrastination hat zahlreiche negative Auswirkungen, wie zum Beispiel verminderte Produktivität, erhöhter Stress und beeinträchtigte geistige Gesundheit. Wenn das Aufschieben pathologisch, also zu krankhafter Prokrastination wird, sodass deine Lebensqualität massiv darunter leidet, raten wir klar dazu dich in therapeutische Hilfe zu begeben. In der Psychotherapie kann festgestellt werden, ob deine Prokrastination mit ADHS, Depression, Burn-Out, Angststörungen oder andere psychische Störungen zusammenhängt.
Lösungen zur Überwindung von Prokrastination
Ja, lass dir gesagt sein: Prokrastination lässt sich überwinden! Hier zeigen wir dir Tipps gegen Prokrastination und wie du deine Arbeitsstörung vermindern und dein Selbstsabotage-Verhalten lösen kannst.
Priorisierung und Zeitmanagement
Durch Priorisierung von Aufgaben und effektives Zeitmanagement kannst du Prokrastination überwinden. Dazu zählt die Eisenhower-Methode, das setzen von Fristen und insgesamt Methoden zur Verbesserung der Selbststeuerung. Mit klarer Strukturierung von wichtigen Aufgaben schaffst du die besten Rahmenbedingungen für deinen Erfolg.
Schlechtes Zeitmanagement gilt als der meist verbreitete Faktor für Prokrastination.
Gesunde Gewohnheiten und Routinen
Das Schöne an diesem psychologischen Phänomen ist, dass es ein erlerntes Verhalten ist. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Aufschieber auch selbst etwas dagegen aktiv unternehmen können. Kurzum: wir können uns neue Gewohnheiten schaffen. Anstatt Dinge vor dich herschieben, kannst du einfach den ersten Schritt sofort machen. Psychologen haben herausgefunden, dass wir zu 80% weitermachen, wenn wir erst einmal etwas angefangen haben und 5 Minuten dabei bleiben. Allein das Wissen darüber, reicht bei den meisten aus, um erfolgreich Aufgaben zu erledigen. Anders ausgedrückt ist das die Magie des Anfangs! Also just start with it!
Wenn du es schaffst nach und nach dir dienliche Gewohnheiten und Routinen zu etablieren, brauchst du nie wieder etwas auf den letzten Drücker machen.
Fazit
Prokrastination ist ein weit verbreitetes Phänomen und es ist wichtig, die zugrundeliegenden Ursachen zu verstehen, um sie wirksam zu bekämpfen. Obwohl sie durch verschiedene psychologische Faktoren verursacht wird, gibt es Strategien und Lösungen, die dir helfen können, Prokrastination zu überwinden.
Wichtige Fragen zu Prokrastination Ursachen
1. Was ist die Hauptursache für Prokrastination?
Die Hauptursachen für Prokrastination sind Stress, Angst, Perfektionismus und Mangel an Motivation.
2. Wie wirkt sich Prokrastination auf meine Gesundheit aus?
Prokrastination kann zu stressbedingten Störungen und psychischen Problemen führen.
3. Wie kann ich Prokrastination überwinden?
Du kannst Prokrastination überwinden, indem du Aufgaben priorisierst, effektives Zeitmanagement betreibst und gesunde Gewohnheiten und Routinen entwickelst.
4. Wann sollte ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um Prokrastination zu bekämpfen?
Wenn Prokrastination deine Lebensqualität erheblich beeinträchtigt, solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
5. Was passiert, wenn ich ständig prokrastiniere?
Ständige Prokrastination kann zu vermindertem Wohlbefinden, verringertem Selbstwertgefühl, verminderter Produktivität und schlechterer Gesundheit führen.