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Seelischer Schmerz: So heilst du tiefste seelische Verletzungen

Jemand hat deine Gefühle verletzt? Tiefer seelischer Schmerz ist unerträglich. Und das Gemeine ist: Im Gegensatz zu körperlichen Wunden heilt er nicht von allein. In diesem Artikel erkläre ich dir deshalb, wie du seelischen Schmerz heilen und endlich das Glück wieder in dein Leben lassen kannst.

Was ist seelischer Schmerz?

Seelischer Schmerz (auch: psychische Schmerzen oder emotionaler Schmerz) ist, wenn die Gefühle wehtun. Jetzt denkst du vielleicht, das ist doch normal, negative Gefühle gehören eben auch zum Leben dazu.

Aber tiefer seelischer Schmerz ist anders. Er durchdringt jede Faser vom Körper und kann zu schweren psychischen Folgen und sogar Trauma Symptomen führen.

Wenn du Glück hast, stumpft der emotionale Schmerz mit der Zeit. Aber die Wunde bleibt. Vielleicht dachtest du sogar, du wärst schon darüber hinweg… Doch dann schlägt der Schmerz in der Seele erneut zu. Und wieder zerspringt dein Herz in tausend Stücke.

Die meisten Menschen finden seelische Verletzungen deshalb schlimmer als körperliche Verletzungen. Im Gegensatz zu körperlichen Verletzungen sind seelische Verletzungen für Außenstehende jedoch nicht sichtbar. Für viele ist das ein guter Grund, seelische Schmerzen zu verstecken – doch dadurch wird es auf Dauer nur schlimmer…

Fazit: Du musst selbst aktiv werden um deinen seelischen Schmerz zu heilen! Oder willst du ihn ein Leben lang mit dir herumschleppen und krank davon werden…?

Wodurch entstehen seelische Verletzungen?

Ursache für seelische Verletzungen können alle möglichen negative Erfahrungen sein. Das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Denn schließlich hat jeder Mensch andere Werte, Beziehungen und Bedürfnisse. Jedoch können die meisten seelischen Verletzungen auf eine der folgenden Ursachen zurückgeführt werden:

  • Vertrauensmissbrauch
  • Liebeskummer
  • Toxische Beziehungen
  • Seelische Verletzung durch Narzissten
  • Beleidigung
  • Unfaire Kritik
  • Erfahrung von Unrecht und Zwang
  • Psychische und körperliche Gewalt
  • Fremdgehen
  • Todesfall in der Familie
  • Trennung
  • Sexueller Missbrauch
  • Manipulation
  • Erleben von Krieg und Katastrophen
  • Traumatische Erfahrungen in der Kindheit

Seelische Verletzungen in der Partnerschaft

Am häufigsten entsteht eine emotionale Verletzung durch den Partner. Denn gerade weil du mit deinem Partner oder deiner Partnerin alles teilst und er oder sie deine innersten Gefühle, Bedürfnisse und Ängste kennt, bist du auch besonders verletzlich. Ein Vertrauensbruch oder gar die Trennung reißt dann tiefe Wunden in dein Herz.

Dazu kommt, dass intensive Beziehungen und Nähe grundsätzlich ein hohes Konfliktpotenzial bieten. Das zeigt deutlich die Corona-Krise – die Zahlen häuslicher Gewalt und Scheidungen sind rasant gestiegen.

Wenn seelische Verletzungen in der Partnerschaft kein Ausnahmefall sind, sondern fast täglich stattfinden, spricht man von einer toxischen Beziehung. Dabei manipuliert der toxische Partner den anderen zu seinen Gunsten. Durch extreme Höhen und Tiefen und zwischen Zuneigung, willkürlichen Anschuldigungen und Liebesentzug gerät Letzterer in eine emotionale Abhängigkeit.

Finde mit diesem Selbsttest heraus, ob du in einer toxischen Beziehung steckst: Toxische Beziehung Test

Wie äußert sich seelischer Schmerz?

Nicht nur die Ursachen, sondern auch die Symptome von seelischen Schmerzen sind vielfältig. Sie können von Depression über psychische Angststörungen reichen und sich sogar als körperliche Krankheiten manifestieren. Und ja, das klingt ziemlich drastisch.

Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass du eine seelische Verletzung gar nicht bemerkst oder dir der Tiefe der Verletzung gar nicht bewusst bist. Denn wir Menschen sind Meister der Verdrängung. Vor allem, wenn es um traumatische Erlebnisse geht.

Wenn einige oder mehrere der folgenden Symptome auf dich zutreffen, ist mit zielicher Sicherheit  deine Seele verletzt: 

  • Gefühl der Kränkung
  • Minderwertigkeitsgefühl
  • Bindungsangst
  • Angstzustände
  • Depressive Zustände
  • Gefühl von Einsamkeit
  • Sich psychisch labil fühlen
  • Enttäuschung
  • Emotionale und soziale Isolation (siehe hierzu auch: Soziale Phobie)
  • Unvermögen, neue Freundschaften zu knüpfen
  • Unvermögen, über das Erlebte zu sprechen
  • Gefühl der inneren Leere
  • Antriebslosigkeit
  • Nicht mehr positiv nach vorne schauen können

Kann seelischer Schmerz körperliche Leiden hervorrufen?

Ja. Wenn die Seele verletzt ist, kann sich das als körperlicher Schmerz äußern:

✅ Beispiele: 

  • Chronische Kopfschmerzen
  • Andauernde Erschöpfung
  • Schmerzen in der Brust
  • Stechen im Herz bis hin zu diagnostizierbaren Herzproblemen
  • Verdauungsprobleme

Was tun bei seelischen Verletzungen? – Seelischen Schmerz verarbeiten

Die folgenden 3 Lösungsansätze helfen dir dabei, seelischen Schmerz zu verarbeiten.

Wenn du gar nicht genau weißt, was deine Seele verletzt hat, finde erstmal das heraus.

Nur, wie?

Wirf mal einen Blick auf deine negativen Glaubenssätze. Sie zeigen dir genau, wo der Schuh drückt.

Aber nun zurück zum Thema – so gelingt emotionale Heilung, um die Seele wieder aufbauen zu können:

1. Frühzeitig Unterstützung holen

Seelischer Schmerz sitzt tief. Mit hoher Wahrscheinlichkeit so tief, dass du es alleine nicht da raus schaffst. Wenn du deine seelischen Verletzungen also an der Wurzel packen und ein für allemal auflösen willst, solltest du dir unbedingt einen professionellen Coach an deine Seite holen.

Gerade bei Konflikten in der Partnerschaft ist es oft schwierig, allein eine Lösung zu finden. Denn meistens gehen die Sichtweisen und Bedürfnisse der Partner so weit auseinander, dass eine Einigung unmöglich scheint. Ein Coach bzw. eine Paartherapie ist vor allem dann hilfreich, wenn…

  • Ihr immer wieder in die gleichen Argumentationsmuster verfallt
  • Du das Gefühl hast, mit deinem Partner/deiner Partnerin wie gegen einen Wand zu reden
  • Ihr immer über die gleichen Dinge streitet
  • Du dich von deinem Partner/deiner Partnerin nicht verstanden fühlst
  • Ihr im Streit schnell emotional werdet

Du bist immer noch unsicher, ob ein Paar-Coaching für euch sinnvoll ist? Dann lies unbedingt diesen Artikel:

Paartherapie: Ja oder Nein? 13 Aspekte für und gegen eine Paartherapie

2. Selbstliebe

Selbstliebe bedeutet, sich trotz der eigenen Makel und Macken zu lieben. Und die Voraussetzung dafür ist natürlich, sich so zu akzeptieren, wie man ist. Fehler, Schmerz und Niederlagen darf man sich eingestehen, um mit sich selbst im Reinen zu sein.

Das ist schwer.

Aber der Weg dorthin lohnt sich. Und das Gute ist: „Mehr Selbstliebe“ muss nicht dein nächstes Mammutprojekt werden. Denn Selbstliebe lernen – oder: mit sich selbst liebevoll, wertschätzend und achtsam sein – funktioniert viel besser durch die „kleinen Dinge“ im Alltag.  

Mini-Übung für mehr Selbstliebe:

Stell dich morgens gleich nach dem Aufstehen vor den Spiegel:

  1. Lächle dich selbst an.
  2. Mach dir selbst ein Kompliment, zum Beispiel:
    • „Genial, wie ich heute pünktlich aufgestanden bin.“
    • „Toll, wie meine Augen heute strahlen“
    • „Schön, dass es mich gibt.“
  3. Schließe dein kleines Selbstliebe-Ritual mit dieser Affirmation: „Obwohl ich … (setze hier etwas ein, dass du nicht an dir magst) bin, liebe ich mich trotzdem.“

Tipp: Wenn es dir schwer fällt, ehrlich zu dir selbst „…liebe ich mich trotzdem“ zu sagen, ersetze „liebe“ durch „mag“ – also „…mag ich mich trotzdem“.

3. Loslassen

Genau wie Selbstliebe ist Loslassen ein Prozess. Das klappt nicht von heute auf morgen. Doch mit wachsender Selbstliebe wird dir auch das Loslassen von seelischem Schmerz leichter fallen.

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Loslassen fühlt sich zuerst an wie ein Verlust. Ein Riesenverlust! Und deshalb fällt es uns so schwer. Niemand will etwas verlieren, oder?

Aber sieh es man andersherum: Loslassen ist Befreiung. Du befreist dich selbst von Dingen, die du nicht mehr brauchst, weil sie dir nur noch schaden und dich davon abhalten, positiv nach vorne zu schauen.

Klingt schon viel besser, richtig? Loslassen hat einfach verdammt viel damit zu tun, sich das Loslassen selbst zu erlauben. Und mit der Einstellung Loslassen = Befreiung funktioniert das natürlich viel besser als mit Loslassen = Verlust.

Beim Loslassen helfen dir Coaching Tools wie Klopfakupressur und negative Glaubenssätze auflösen.

Seelischer Schmerz: Zitate und Sprüche

  • „Deine Wunden werden durch die Heilung zu einem kostbaren Besitz, zu kostbaren Perlen.“ – Hildegard von Bingen
  • Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen, unter seinem Hauche entfalten sich die Seelen.“ – Marie von Ebner-Eschenbach
  • „Wenn du nach einem Zeichen suchst, dich nicht umzubringen, dann ist es dieses.“ – Unbekannt

Klicke hier für mehr Schmerz Sprüche.

Häufig gestellte Fragen zur Seelischer Schmerz

Wie viel seelischen Schmerz kann ein Mensch ertragen?

Nun ja, das kommt ganz auf den Menschen drauf an. Oder eher, auf die Resilienz des Menschen, also den seelischen Selbstschutz.
Resiliente Menschen können extrem viel Schmerz ertragen – Naturkatastrophen, Verlust der Familie, Krieg und Terror, Liebeskummer, Einsamkeit, emotionale Verletzungen durch den Partner und mehr. Man denke nur an Flüchtlinge, Waisen, zu Unrecht Verurteilte – wie viel seelischen Schmerz müssen sie wohl ertragen?
Doch einen hohen seelischen Selbstschutz zu haben, ist nicht gottgegeben oder in deiner DNA verankert. Zum Glück ist Resilienz (psychische Widerstandskraft oder seelischer Selbstschutz) wie ein Muskel, den du trainieren kannst: Erfahre hier, wie du deine Resilienz stärken kannst.

Wann hört der Schmerz auf?

Seelischer Schmerz hört auf, wenn du dich mit ihm auseinandersetzt. Verdrängen schadet auf Dauer nur. Such dir Hilfe bei einem Coach, der dich unterstützen kann.

Ist seelischer Schmerz schlimmer als körperlicher?

Viele Menschen finden: Ja. Einfach aus dem Grund, dass körperlicher Schmerz schneller vorbeigeht und Wunden mit der Zeit heilen. Seelische Verletzungen hingegen reißen immer wieder auf, wenn du sie nicht selbst heilst. Erfahre hier, wie du seelische Verletzungen überwinden kannst.

Helfen Medikamente gegen seelischen Schmerz?

Ja. Das sind Antidepressiva. Allerdings unterdrücken sie nur den seelischen Schmerz. Soll heißen: Du fühlst dich gut, obwohl es dir eigentlich echt mies ginge. Und wenn du sie absetzt, geht es dir danach höchstwahrscheinlich wieder genau so schlecht wie vorher.

Eine richtige Lösung sind Medikamente also nicht. Allein die Auseinandersetzung mit der seelischen Verletzung kann sie heilen. Am besten hilft dir dabei ein Coach.

Weiterführende Themen

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