Die moderne Technik hat Fortbildungen und Coaching-Angebote revolutioniert. Mussten die Klienten sich früher entweder mit den häufig recht limitierten Angeboten in der Region begnügen oder lange Anfahrten in Kauf nehmen, können die Termine heute immer mehr auch über das Internet wahrgenommen werden. Das ist sehr praktisch und vereinfacht vieles. Allerdings bedeuten Online-Kurse auch ein erhöhtes Risiko, was die Privatsphäre Ihrer Daten angeht. Es gibt einige Aspekte, die in diesem Belang beachtet werden sollten.
Übersicht
Die möglichen Datenschutzrisiken verstehen
Damit unnötige Risiken vermieden werden können, ist es hilfreich, erst einmal überhaupt mögliche Risiken zu identifizieren. Es gibt verschiedene Aspekte, die einem sofort in den Sinn kommen und offensichtlich erscheinen. Dazu gehören alle persönlichen Daten, die Sie beispielsweise bei der Anmeldung zu einem Kurs angeben müssen, wie Ihren Namen, Adresse, Geburtsdatum, aber auch Zahlungsdaten oder Ihre IP-Adresse.
Das ist aber noch nicht alles an Daten, was Sie preisgeben. Im Internet kann nämlich auch Ihr Surfverhalten festgehalten und analysiert werden. Das ist es, was man unter dem Begriff Tracking versteht. Häufig sind Nutzer sich gar nicht darüber im Klaren, dass solche Daten überhaupt von ihnen erhoben werden. Tracking ist ein bewusster Vorgang von Internetanbietern. Entsprechend sollten solche Seiten gemieden werden. Auch eine intransparente Weitergabe von Kundeninformationen an Dritte kann zu einem Problem werden, wenn Daten an unseriöse Seiten weitergegeben werden.
Das können Sie tun, um Risiken zu vermeiden
Es gibt verschiedene Wege, wie Sie Datenschutzrisiken minimieren können. Wir möchten Ihnen diese erklären, damit Sie sich bei Ihrem Online-Kurs keine Sorgen um Ihre Sicherheit machen müssen und sich stattdessen auf das Wesentliche konzentrieren können: das Lernen und Ihre persönliche Weiterentwicklung.
Den Anbieter überprüfen
Bevor Sie einen Online-Kurs buchen, sollten Sie sich einige Minuten nehmen, um sich die Webseite des Anbieters im Detail anzuschauen. Bei unseriösen Seiten fallen häufig schnell Tippfehler oder Ungenauigkeiten auf. Verlassen Sie sich aber nicht nur auf den ersten optischen Eindruck.
Unternehmen sind in Deutschland dazu verpflichtet, ein Impressum auf ihrer Webseite zu führen. Hier können Sie nachlesen, welches Unternehmen oder welche Einzelperson hinter einer Seite und ihrem Angebot steht.
Außerdem sollte es eine Unterseite mit einer Datenschutzerklärung geben. Auch, wenn diese meistens ignoriert wird: Wer es mit dem Datenschutz wirklich ernst meint und Risiken minimieren möchte, sollte sich diese Erklärung anschauen. Hier erfahren Sie nämlich, wie Ihre Daten verarbeitet und an wen sie gegebenenfalls weitergegeben werden könnten.
Schauen Sie auch abseits der Webseite vom Anbieter selbst. Indem Sie die Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden lesen, erhalten Sie einen Eindruck, ob es sich um einen seriösen Anbieter handelt. Hierin liegt aber auch noch ein zweiter Vorteil: Sie können sich schnell ein Bild davon machen, ob die Online-Kurse auch inhaltlich überzeugen. Es gibt viele verschiedene Coaching-Tools. Bewertungen zu lesen, kann Ihnen helfen, das Richtige Tool für sich zu finden.
Wenn Sie den Anbieter überprüfen, spielt auch der Sitz dessen eine Rolle. Je nachdem, in welchem Land er agiert, gelten unterschiedliche Regularien. Wenn Sie einen Anbieter innerhalb der EU wählen, profitieren Sie von den strengen Auflagen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Insbesondere die Erfüllung der Nis2 Anforderungen kommt Ihnen als Verbraucher zugute. Darin sind nämlich strenge Sicherheitsstandards für den Datenschutz enthalten.
Technische Sicherheitsmerkmale prüfen
Achten Sie darauf, welche Sicherheitsmaßnahmen angewendet werden. Allen voran sollten Sie darauf achten, dass eine gute Datenverschlüsselung vorliegt. Dafür gibt es einen einfachen Trick: schauen Sie sich das URL-Feld Ihres Browsers an, während Sie sich auf der Webseite befinden. Beginnt die URL mit https, ist das ein gutes Zeichen, da auf sichere SSL-Protokolle zur Datenverschlüsselung gesetzt wird.
Bei vielen Online-Kursen ist eine Registrierung erforderlich, bei der Sie einen Log-in für Ihr Konto einrichten müssen. Falls angeboten, sollten Sie hier eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einstellen. So machen Sie es Unbefugten nahezu unmöglich, Zugriff auf Ihren Account und somit Ihre gespeicherten Daten zu erhalten.
Geben Sie auf der Webseite nur die Daten an, die wirklich notwendig sind. Häufig gibt es optionale Datenangaben. Lassen Sie diese einfach aus. Rufen Sie nach der Registrierung Ihr Benutzerkonto auf und schauen Sie sich die Datenschutzpräferenzen an. Unter Umständen können Sie hier verhindern, dass bestimmte Daten weitergegeben werden. Außerdem empfiehlt es sich, regelmäßig das Passwort zu ändern.
Ablauf des Online-Kurses
Sie haben einen passenden Anbieter mit sicherer Webseite gefunden. Es kann also losgehen. In der Regel finden Online-Kurse heutzutage im Format von Videocalls statt. Dafür gibt es ganz unterschiedliche Tools. Die Wahl der Plattform hat erheblichen Einfluss auf die Datensicherheit. Seit der Corona-Pandemie ist Zoom für viele das Tool der Wahl für Videogespräche in Echtzeit. Es gibt aber bedeutend sicherere Alternativen. Dazu gehören beispielsweise Jitsi.org, Nextcloud, Matrix oder Rocket.Chat. Diese Anbieter ermöglichen einen flüssigen Ablauf der Gespräche mit höchster Sicherheit.
Natürlich sollten Sie während des Online-Kurses auch selbst weiterhin auf Ihren Datenschutz achten und bei Redebeiträgen keine zu privaten oder sicherheitsrelevanten Daten teilen, wenn es nicht unbedingt erforderlich ist.
Sollte es Ihnen noch immer schwerfallen, sich für einen sicheren und hilfreichen Online-Kurs zu entscheiden, könnte dieser Guide zur Entscheidungsfindung vielleicht helfen.