Sharenting Titelbild

Was ist Sharenting und wie können Eltern online verantwortungsbewusst sein?

Junge Eltern von heute sind mit Social-Media aufgewachsen und nutzen es intensiv, um sich der Welt mitzuteilen. Diese Tatsache führt dazu, dass auch immer mehr Bilder vom Nachwuchs online landen. Wie gut das ist und worauf dabei unbedingt geachtet werden muss, kommt jetzt.

Was versteht man unter Sharenting?

Als Sharenting wird die regelmäßige Nutzung von Social-Media-Plattformen durch Eltern bezeichnet, um Neuigkeiten und Nachrichten über die eigenen Kinder mitzuteilen. Fotos und Videos sind typische Beiträge, die die Kinder in allen möglichen Lebenslagen zeigen. Oft wird nicht an die Auswirkungen gedacht, die ein solches intensives Publizieren für die Kinder haben kann. 

Dabei stellt Cyberghost in Umfragen fest, dass etwa 41 % der Eltern Sharenting betreiben. Im gleichen Atemzug wird erwähnt, dass 66 % der Menschen Sharenting als einen negativen Einfluss auf die Kinder sehen. Während es okay ist, Informationen im Kreise von Familie und Freunden zu teilen, sieht die Sache ganz anders aus, wenn die ganze Welt zuschaut. 

Es gibt natürlich auch einige Vorteile, die mit dem Sharenting einhergehen, denn

  • entfernt wohnende Großeltern sind dabei, wenn die Enkel heranwachsen,
  • Familienfeierlichkeiten können in Fotos oder via Livestream geteilt werden, wenn einige Familienmitglieder nicht präsent sein können,
  • Bestehende Beziehungen zu Freunden werden gepflegt und
  • man kann Teil einer Gemeinschaft werden, wenn Kontakte über Gruppen in neuen Umgebungen zustande kommen. 

Worauf muss bei Sharenting geachtet werden?

Für diejenigen, die nicht darauf verzichten können, persönliche Informationen des Nachwuchses online zu präsentieren, sollten wenigstens einige Regeln befolgen. So sollten Inhalte nur in privaten Gruppen, die aus Freunden und Familien bestehen, oder in einem beschränkten Profil gepostet werden. Bei der Wahl der Bilder und Videos sollten sehr intime Beiträge vermieden werden. 

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Kein Kind will im Erwachsenenleben mit Nackedei-Fotos am Ostseestrand konfrontiert werden. Hier sollte die Privatsphäre der Kinder respektiert werden. Sind die Kinder alt genug, sollte man um die Erlaubnis fragen, ob ein Foto veröffentlicht werden darf. Kinder wissen meist schon sehr früh, mit 5 oder 6 Jahren, ob sie bestimmte Dinge über sich preisgeben wollen. Im Falle von Frankreich und Italien sehen das die Gesetzgeber ähnlich. Hier dürfen Fotos von Minderjährigen nur mit deren Zustimmung veröffentlicht werden.

Langfristige Folgen von Sharenting beachten

Was heute so putzig aussieht, kann den späteren Erwachsenen durchaus auf die Füße fallen. Bei Einstellungsgesprächen, den Arbeitskollegen oder den Kommilitonen in der Uni können Fotos und Videos der Kindheit wieder auftauchen. Oft wird daraus ein Spießrutenlauf, der bei Betroffenen viel Scham und Unwohlsein auslöst. 

Neben diesen möglichen Auswirkungen muss auch die Gefahr von Cyberkriminalität in Betracht gezogen werden. Nicht nur das direkte Hacken des Profils ist ein Problem, sondern auch das Sammeln von Daten. Über Fotos findet man oft schnell heraus, wo Kinder wohnen, zur Schule gehen und den generellen Tagesablauf, eine riesige Gefahr für die Kleinen. 

Tipp: Eine Familienberatung kann dabei helfen solche Dinge besser einzuordnen. Hierbei können auch Übungen für Selbstwert bei Jugendlichen gelernt werden.

Sharenting

Fazit

Sharenting lässt sich wohl nicht komplett von den Social-Media-Plattformen verbannen lassen. Die Eltern, die einfach nicht gegen sich selbst ankommen, sollten jedoch das Sharenting auf ein Minimum reduzieren und dies idealerweise nur in privaten Familien- oder Freundesgruppen durchführen. Das sorgt dafür, dass im späteren Leben weniger Risiko besteht, dass peinliche Fotos der Kindheit beim Personaler oder bei Arbeitskollegen auf dem Tisch landen. Nicht zu vergessen die gestiegene Zahl an Hackerangriffen und bösartigen Menschen, die mit Sharenting einfach zu viel über einen selbst und den Nachwuchs erfahren.

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