psychische belastung durch nachbarn titelbild

Psychische Belastung durch Nachbarn? Das kannst du tun!

Zuhause: Ein Ort zum Wohlfühlen. Leider ist das nicht immer möglich. Häufig liegt das aber nicht etwa an einer ungemütlichen Einrichtung oder einer zu geringen Quadratmeterzahl. Stattdessen liegen äußere Faktoren vor – zum Beispiel Nachbarschaftsstreitigkeiten. Psychische Belastung durch Nachbarn ist nicht selten.

Der Umgang mit streitsüchtigen Nachbarn kann schwierig sein. In diesem Artikel erfährst du mehr über rücksichtslose Nachbarn und die Belastung, die sie verursachen können. Außerdem bekommst du in diesem Ratgeber Tipps an die Hand, um die Probleme zu lösen.

Können Nachbarn krank machen?

„Meine Nachbarn machen mich krank!“ Aber ist das eigentlich möglich? Ja, denn Streit löst Stress aus. Dieser Stress versetzt uns in Alarmbereitschaft und mindert unsere Lebensqualität. Sicherlich hast du auch schon davon gehört, dass Stress einen krank machen kann. Er erhöht das Herzinfarktrisiko, stört den gesunden Schlaf und hat viele weitere Nachteile.

Dein Zuhause sollte ein Rückzugsort sein. Dieser Rückzug ist besonders wichtig. Wirst du in deinen eigenen vier Wänden jedoch permanent belästigt, ist das nicht gesund. Lärmbelästigung sowie psychisch kranke, grenzüberschreitende Nachbarn können einem das Leben zur Hölle machen. Schlimmstenfalls kannst du sogar psychisch labil werden.

Du fragst dich, was du tun kannst, wenn du Angst vor Nachbarn hast oder Streit mit den Nachbarn hast? Das erklären wir dir gleich.

Vorher solltest du aber wissen, auf welche Weise dich deine Nachbarn psychisch belasten können. Klare Definitionen und Erklärungen helfen dir dabei, passende Lösungsansätze zu verfolgen.

Psychische Belastung durch Nachbarn: die häufigsten Ursachen

Wo Menschen Zaun an Zaun oder Mauer an Mauer zusammenleben, kommt es oft zu Reibungen. Doch man sollte kleine Meinungsverschiedenheiten oder das Fehlen von Sympathie nicht mit echten Nachbarschaftsstreitigkeiten verwechseln.

Möchte einer dem anderen bewusst Schaden zufügen oder ist eine Person kognitiv nicht in der Lage, Grenzen zu wahren, kann eine solche toxische Beziehung das zu einer ernsthaften psychischen Belastung werden. In den nächsten Abschnitten erfährst du, welche Probleme mit den Nachbarn besonders häufig auftreten.

Tipp: Finde hier heraus, ob es sich wirklich um eine toxische Beziehung handelt: Toxische Beziehung Test (und: Ja, ob du willst oder nicht – mit deinen Nachbarn stehst du in einer zwischenmenschlichen Beziehung)

Psychische Belastung durch Lärm

Lärm sollte nicht unterschätzt werden. Wir alle sind es gewohnt, dass es mal etwas lauter sein kann. Doch zu Hause, in unserem Rückzugsort brauchen wir die Möglichkeit, in Ruhe abschalten und schlafen zu können. Aber was, wenn der Nachbar permanent laut ist? Trampelnde Nachbarn, laute Nachbarn oder solche, die Ruhezeiten ständig missachten, können einen krank durch Lärm machen. Der Klassiker ist auch: Bohren am Sonntag…

Wenn die Nachbarn zu laut sind, ist das ärgerlich. Doch nicht immer steckt böse Absicht dahinter. Hellhörige Wände oder die Anwesenheit kleiner Kinder in der Nachbarwohnung führen dazu, dass die Lärmbelästigung verstärkt wird. Auch schwerhörige Nachbarn können zum Problem werden, wenn sie selbst nicht bemerken, wie laut sie sind.

Eingriff in die Privatsphäre durch Nachbarn

Belästigung durch Nachbarn ist eine weitere Form der nachbarschaftlichen Grenzüberschreitung. Du denkst dir, „mein Nachbar belästigt mich“? Dann liegt wahrscheinlich einer dieser Gründe vor:

  • Dein Nachbar nervt – egal, ob du am Balkon sitzt, aus der Tür gehst oder Besuch mitbringst: Egal, was du tust, dein Nachbar möchte am liebsten ganz genau darüber informiert werden. Manche Nachbarn nerven Garten- und DIY-Freunde, die einfach nur ihren Projekten nachgehen möchten.
  • Nachbar stört Privatsphäre: Wenn Nachbarn deine Wohnung unerlaubt betreten, deinen Besuch aushorchen oder deine Post öffnen, ist das eine enorme Belastung. Das gilt auch für Nachbarn, die deinen Müll durchsuchen.

Nachbarn provozieren ständig

Es gibt Menschen, die von Natur aus streitsüchtig sind. Andere provozieren vielleicht nur, weil du ihnen unsympathisch bist. Egal, was der Grund ist: Pöbeln dich deine Nachbarn permanent an, kann das massive Folgen für deine psychische Gesundheit haben. Zu Hause möchtest du dich sicher fühlen. Angst vor Provokation und Ärger mit Nachbarn passen nicht ins Bild des perfekten Zuhauses.

Mobbing durch Nachbarn

Provokationen sind anstrengend. Nur ein ruhiger Geist schafft es, in solch einem Fall Streitigkeiten zu umgehen. Besonders problematisch wird es aber, wenn die Nachbarn dich mobben. Wie du Mobbing durch Nachbarn erkennen kannst?

  • Sie pöbeln dich an und versuchen, dich aus der Reserve zu locken.
  • Oft kommt es sogar zur Rufschädigung durch Nachbarn: Schwärzen dich deine Nachbarn grundlos beim Vermieter an oder erzählen sie anderen Personen Lügen über dich? Dann kann man von Mobbing sprechen.
  • Auch Schikane durch Nachbarn ist ein häufiger Grund für psychische Belastung. Beispiele dafür sind Hundekot vor der Wohnungstüre, zerstörtes Eigentum, psychische Gewalt sowie auch Körperverletzung.
Jetzt Lesen  Die besten kostenlosen Coaching Tools - Top 25

Belästigung durch psychisch kranke Nachbarn

Besonders komplex wird der Fall, wenn es sich um Nachbarn mit psychischer Erkrankung handelt. Diesen ist dann wahrscheinlich gar nicht bewusst, was sie mit ihrem Verhalten anrichten. Ebenso ist die Chance auf Besserung gering. Doch was tun gegen Belästigung durch psychisch kranken Nachbarn?

Deutet alles auf das Vorliegen einer Erkrankung hin, kann es ratsam sein, vorsichtig das Gespräch mit Angehörigen zu suchen. Im besten Fall kann eine Behandlung der Erkrankung deinen Leidensdruck durch den Nachbarn reduzieren. Möglicherweise ist der Nachbar auch nicht mehr in der Lage, alleine zu leben.

Was du gegen psychische Belastung durch Nachbarn tun kannst: 5 Tipps

Hast du Ärger mit den Nachbarn, beeinflusst das deine Lebensqualität. Im schlimmsten Fall zieht es sogar deine Psyche und deine Gesundheit in Mitleidenschaft. So könntest du durch den Stress Gewicht zunehmen, chronische Krankheiten wie Herzprobleme oder Verdauungsprobleme bekommen oder der Stress schwächt dein Immunsystem, sodass du dich permanent müde und erschöpft fühlst.

Du solltest also auf jeden Fall handeln, um dich selbst zu schützen. Diese Dinge kannst du ausprobieren:

Tipp 1: Kommunizieren

Im ersten Schritt sollte immer eine Unterhaltung stattfinden. Viele Probleme lassen sich nämlich durch das Sprechen lösen – vor allem dann, wenn der anderen Person gar nicht bewusst ist, welchen Schmerz sie einem bereitet.

Erst, wenn das Problem offen angesprochen wurde, sich aber nichts ändert, ist es angebracht, weitere Schritte einzuleiten. Im besten Fall reagieren die Nachbarn verständnisvoll, so dass sich zum Beispiel die Lärmbelästigung reduziert.

Tipp 2: Lärmprotokoll führen

Du denkst dir: „meine Nachbarn machen mich depressiv mit ihrem Lärm“? Dann könnte ein Lärmprotokoll helfen. Dabei notierst du dir, welche Art von Lärm wann und wie oft auftritt. Dieses kann dir bei weiteren Gesprächen mit den Nachbarn oder bei einer Beschwerde beim Vermieter über Nachbarn helfen.

Auch dann, wenn du eine Mietminderung wegen Nachbarn oder gar eine Anzeige wegen psychischer Misshandlung in Betracht ziehst, ist das Protokoll die Basis für alles Weitere.

Tipp 3: Mietminderung beantragen

Schränken die Nachbarschaftsstreitigkeiten deine Lebensqualität so sehr ein, dass dein Zuhause nicht mehr lebenswert ist, könnte eine Mietminderung helfen. Diese verschafft dir zwar keine Ruhe, kompensiert aber zumindest dein Leid auf finanzielle Weise. Außerdem hilft die Mietminderung bei einer Beschwerde gegen Nachbarn. Der Vermieter wird sich hilfsbereiter bei der Problemlösung zeigen, um wieder die volle Mietzahlung zu erhalten.

Tipp 4: Mediator für Nachbarschaftsstreitigkeiten beauftragen

Helfen Gespräche mit den Nachbarn und Vermietern nichts, kann eine neutrale Person eine gute Anlaufstelle sein. Es gibt Mediatoren, die in der Nachbarschaft vermitteln können. Sie können der anderen Person die Sichtweise der Nachbarn nahebringen und Impulse zur Problemlösung anbieten.

Außerdem kann die Mediation dir helfen, zu verstehen, weshalb deine Nachbarn sind wie sie sind. Liegt beispielsweise eine Erkrankung wie Diabetes oder Schwerhörigkeit vor, könnten das Gründe für Stimmungsschwankungen oder Streitsucht sein. Denn unsere Gesundheit nimmt viel Einfluss auf unser Verhalten.

Tipp 5: Wenn alles nicht hilft: Anzeige gegen Nachbarn wegen Belästigung erstatten und Anwalt für Lärmbelästigung einschalten

Du hast bereits den Kontakt zu Nachbarn, Vermieter und Mediator gesucht, aber es bessert sich nicht? Dann kannst du Anzeige wegen Lärmbelästigung erstatten. Schildere einem Anwalt psychische Gewalt, die mit dem Verhalten der Nachbarn einhergeht, und lege gegebenenfalls ein Lärmprotokoll vor. Im besten Fall mindern die Anzeige Ruhestörung und andere Formen der Belästigung.

In Deutschland gibt es klare Gesetze. Oft resultieren Belastungen durch Nachbarn auch durch eine andere Kultur. Helfen die vorherigen Tipps nicht, kann dir nur noch die Anzeige weiterhelfen.

Bonus-Tipp: Foren durchsuchen

Nachbarschaftsstreit steht in Deutschland an der Tagesordnung. Vielen anderen Menschen geht es ebenso wie dir. Es kann hilfreich sein, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Das öffnet deine Sicht. Außerdem dient der Austausch in Gruppen oder Foren als Ventil für deinen Leidensdruck. Du wirst verstanden.

Zwar gibt es sicher kein „psychische Belastung durch Nachbarn Forum“ 😂– aber ähnliche Foren, wo du dich über solche Themen austauschen kannst. Gib dort so etwas ein wie „Nachbar zu laut was tun“, um Antworten zu finden. Nutze diese Art der Selbsthilfe. Auch Sport kann dir dabei helfen, Stress abzubauen. Das löst die Situation nicht, macht sie aber erträglicher für dich.

Erfahre hier mehr darüber, wie du Stress abbauen kannst: Stressampel nach Kaluza

Nachbar belästigt mein Kind – was du tun kannst

Lebst du in einer Familie mit Kindern, kann die Belastung durch die Nachbarn noch unerträglicher sein. Denn nicht nur du, sondern auch die Kinder leiden unter den Folgen. Belästigen deine Nachbarn nicht nur dich, sondern sogar deine Kinder, musst du handeln. Solch ein Verhalten ist grenzüberschreitend und nicht tolerierbar.

Jetzt Lesen  Dein Recht sicher durchsetzen: So findest du Unterstützung im Rechtedschungel

Deshalb solltest du Belästigung durch Nachbarn anzeigen, wenn Kinder im Spiel sind. Und zwar spätestens dann, wenn du merkst, dass eine psychische Belastung durch Nachbarn auftritt.

Häufig gestellte Fragen, wenn du unter psychischer Belastung durch Nachbarn leidest

Du hast noch Fragen? Wir beantworten die am häufigsten gestellten Fragen:

Wie lerne ich, Nachbarn zu ignorieren?

Du kannst lernen, deine Nachbarn zu ignorieren. Das kann dir dabei helfen, besser mit der Belästigung umzugehen. Auf diese Weise lässt du Feindseligkeit, Beleidigungen und Mobbing nicht mehr so nah an dich herankommen. Dadurch baut sich weniger Stress in dir auf, was deine Gesundheit schont.
Beginne damit, deinen Nachbarn keine Antwort mehr zu geben, wenn sie mit haltlosen Anschuldigungen auf dich losgehen. Würdige sie keines Blickes, wenn sie deinen Müll in der Tonne durchsuchen. Vielleicht raubt ihnen das sogar den „Spaß“ an ihrem Verhalten und sie lassen dich endlich in Ruhe.

Was kann man gegen Nachbarn tun, die ständig provozieren?

Gegen Nachbarn, die dich ständig provozieren, kannst du etwas tun. Dabei gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Deshalb solltest du ihnen so wenig Angriffsfläche wie möglich bieten. Erledige deine Hausdienste einwandfrei und entsorge deinen Müll korrekt. Verhalte dich in deiner Wohnung so, dass du niemanden durch Lärm belästigst.
Wirst du weiterhin provoziert, zeigt das deutlich, dass dein Nachbar einfach auf Streit aus ist. Das kann dir in die Karten spielen, wenn du eine Mediation einleitest oder Anzeige erstatten musst.

Wie wehre ich mich gegen meine Nachbarn?

Du kannst dich gegen deine Nachbarn wehren, indem du diese Tipps befolgst: kommunizieren, Protokoll über die Belästigung führen, mit dem Vermieter sprechen, eine Mediation anstreben oder Anzeige erstatten. Lass dich aber nicht auf ihre Spielchen ein. Beginnst du ebenfalls mit einer Belästigung, um es deinen Nachbarn „heimzuzahlen“, bringt dich das nicht weiter. Du würdest so nur unnötig Öl ins Feuer gießen.

Was tun bei Stress mit den Nachbarn?

Bei Stress mit den Nachbarn kannst du verschiedene Dinge ausprobieren. Zunächst solltest du das Gespräch suchen, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und deine Sichtweise darzulegen. Hilft das nicht, versuche, den Vermieter ins Boot zu holen. Eine neutrale Stelle kann bei einer Mediation vermitteln helfen. Nützen all deine Bestrebungen nichts, kannst du letztlich auch Anzeige bei der Polizei erstatten oder einen Anwalt kontaktieren.

Was tun, wenn Nachbarn laut sind?

Wenn deine Nachbarn laut sind und dich das belastet, solltest du zunächst prüfen, ob es sich wirklich um eine Ruhestörung handelt. Kinderlärm muss zum Beispiel geduldet werden. Stellt sich heraus, dass der Lärm mutwillig verursacht oder beispielsweise in Ruhezeiten gebohrt wird, solltest du das Gespräch suchen. Ein Lärmprotokoll ist dabei hilfreich.

Ab wann kann man Ruhestörung melden?

Ruhestörung kannst du melden, wenn Lärm zu den Ruhezeiten auftritt. Das kann die Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr betreffen. Je nach Gegend auch die Mittagsruhe. Beachte dabei, dass Kinderlärm nicht als Ruhestörung gilt. Außerdem solltest du die Richtlinien für die Lautstärke kennen: Tagsüber sollten 40 Dezibel, nachts 30 Dezibel nicht überschritten werden.

Ab wann ist es Lärmbelästigung?

Man spricht von Lärmbelästigung, wenn die Geräuschkulisse einen groben Richtwert von 40 Dezibel tagsüber und 30 Dezibel nachts überschreitet. Kinderlärm wie nächtliches Weinen ist von der Lärmbelästigung ausgeschlossen. Was die Uhrzeit betrifft, handelt es sich um Belästigung, wenn der Lärm zwischen 22 und 6 Uhr, während der Mittagsruhe oder an Sonn- und Feiertagen auftritt.

Ab wann Polizei rufen wegen Ruhestörung?

Du kannst wegen Ruhestörung die Polizei rufen, weil Lärmbelästigung nicht gesund ist und deine Lebensqualität mindert. Damit eine Ruhestörung vorliegt, muss der Lärm während der Ruhezeiten entstehen: Zwischen 22 und 6 Uhr, gegebenenfalls während der Mittagsruhe sowie an Sonn- und Feiertagen. Damit Lärm offiziell als Lärm gilt, muss ein Schwellenwert von 40 Dezibel (tagsüber) oder 30 Dezibel (nachts) überschritten werden.

Wie hat dir unser Artikel zum Thema „psychische Belastung durch Nachbarn“ gefallen? Teile deine Meinung in den Kommentaren!

Klicke einfach, um zu bewerten:
(Insgesamt 3 Bewertungen - Durchschnitt: 3)

Über den Autor

1 Kommentar zu „Psychische Belastung durch Nachbarn? Das kannst du tun!“

  1. Unsere Nachbarn nerven uns Tag für Tag und manchmal frage ich mich, ob die das hauptberuflich machen. Nachts schmeißen sie laute Partys und übern Tag suchen sie nur Stress. Ich werde einen Rechtsanwalt suchen und vor Gericht gehen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert