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Soziale Phobie – Symptome

Was sind die Symptome einer sozialen Phobie?

Die Soziale Phobie ist eine der am häufig verbreitetsten Angststörung im Westen. Die Tendenz steigend. Dabei sind Frauen im Schnitt eineinhalb Mal so oft betroffen wie Männer. Statistiken und Umfragen belegen, dass 7-12% der westlichen Bevölkerung einmal im Leben an sozialer Phobie leidet. Die Symptome sind vielfältig. Schüchternheit bedeutet allerdings nicht gleich soziale Phobie!

Alle Symptome und wie du eine soziale Phobie (an dir) erkennst, erfährst du hier.

Angststörungen und soziale Phobie – eine kleine Einleitung

Eine Studie in den USA hat zum Ergebnis, dass über 18% der Gesamtbevölkerung an Angststörungen leidet. Somit sind Angststörungen die am meisten verbreitete psychische Erkrankung. Davon entfallen auf die soziale Angststörung (Social Anxiety Disorder) 6,8%.

Rund 36% der Menschen mit sozialer Angststörung gaben an, dass sie seit 10 oder mehr Jahren die für soziale Phobie typischen Symptome haben, bevor sie Hilfe aufsuchten. Als Betroffener bist du also nicht allein.

Soziale Ängste können nur bestimmte Situationen betreffen oder alle sozialen Interaktionen. Auch Prüfungsangst zählt zur sozialen Phobie.

Menschen mit sozialer Phobie leiden meist an einer Vielzahl an Symptomen. Darunter sind auch Panikattacken sehr verbreitet. Was du gegen eine soziale Phobie tun kannst, das erklären wir dir in einem anderen Beitrag. Hier geht es rein um die Symptome bei sozialer Phobie.

Die körperbezogenen Symptome bei sozialer Phobie

Betroffene leiden meist sehr unter den akut auftretenden körperlichen Symptomen der sozialen Phobie. Dazu kommt die Angst in der Angst ertappt zu werden. Also was andere von einem halten und ob andere den Angstzustand, in dem sich der Betroffene gerade befindet, erkennen und ihn dabei „ertappen“ und daraufhin bloßstellen.

Häufige Symptome einer sozialen Phobie:

  • Herzrasen oder Herzklopfen
  • Atemnot
  • Erstickungsgefühl
  • Kurzatmigkeit
  • Brustschmerzen
  • Hyperventilieren
  • (exzessives) Schwitzen
  • kalte Extremitäten wie Hände und Füße
  • Verkrampfung oder Muskelanspannung
  • Zittern
  • Stottern
  • Mundtrockenheit
  • Wortfindungsstörungen und häufige Versprecher
  • zitternde Stimme
  • Sprechhemmung
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Körper
  • Übelkeit und Brechreiz (Würgereiz)
  • Schwindel
  • Kopf- und Magenschmerzen
  • Gefühl von Benommenheit
  • Erlebnisse von Depersonalisation
  • Erlebnisse von Derealisation
  • Drang zum Wasserlassen
  • Durchfall
  • innere Hitze(wellen)
  • Kälteschauer
  • Erröten
  • negative Gedankenspiralen und Gedankenkreisen
  • Blackout
  • Alarmbereitschaft im gesamten Körper

Meistens sind die körperlichen Symptome so vordergründig und störend, dass sie als primäre Ursache angesehen werden und somit nicht die soziale Angststörung behandelt wird, sondern ein Symptom davon. Das hat meist fatale Folgen. Denn dadurch schiebt sich die Heilung der sozialen Phobie oft mehrere Jahre nach hinten!

Das Problem in Situationen, die geprägt sind von sozialer Phobie, ist: die daraus resultierende Kettenreaktion. Oder anders ausgedrückt, der Teufelskreis, aus dem sich der Betroffene nicht herauswinden kann.

Die Fehlinterpretation der Situation und der eigenen körperlichen Reaktionen darauf führt oft zu Panik.

Rein biologisch gesehen ist Furcht ein Selbstschutzmechanismus zum Überleben. Menschen neigen bei Nervosität und vor allem bei Schreckmomenten dazu, schneller und in kürzeren Atemzügen zu atmen. Das führt nicht nur zu einem bedrägenden Druckgefühl auf der Brust, sondern verändert auch die Zusammensetzung der Blutgase, was wiederum die Funktionsweise des Gehirns beeinflusst.

Aufgrund ihrer Alarmbereitschaft sind Menschen in Angstzuständen sehr wachsam gegenüber ihrem Umfeld. Aber auch gegenüber ihrem eigenem Körper. So bemerken sie subtilste Veränderungen, die in Siutationen von Gelassenheit und Entspannung nicht bewusst wahrgenommen werden würden.

Und sie interpretieren diese Änderungen und körperlichen Zustände als gefährlich. Weil ihnen das Angst macht, manövrieren sie sich immer weiter in ihren Angstzustand hinein. Atemnot, die daraus folgende Hyperventilation, Derealisation, Depersonalisation, Schwindel und Übelkeit sind die Folgen. Dies kann sich bis zu einer Panikattacke steigern.

Am Ende von den angstvollen Situationen und intensiven Schreckmomenten kommen Erschöpfung, Müdigkeit und depressive Gedanken.

Die mit der sozialen Angst verbundenen Gefühle sind oft deckungsgleich mit jenen bei Panikattacken. Etwa Ratlosigkeit, Ohnmacht, Machtlosigkeit. Nach mehrmaligem Erleben solcher Angst-Situationen tritt irgendwann die Erwartungsangst ein. Die Angst vor der Angst. Die Angst, der Angst hilflos ausgeliefert zu sein.

Die Konsequenz daraus: der Betroffene meidet soziale Kontakte. Dies kann lediglich auf bestimmte Situationen zutreffen wie etwa einen Vortrag zu halten, vor anderen zu essen, größere Feiern, Klassenräume oder alles was mit (fremden) Menschen zu tun hat. Das Vermeidungsverhalten von sozialen Situationen kann sich je nach Stärke der sozialen Phobie entwickeln. Es kann bis hin zur totalen sozialen Isolation führen. Depressionen, andere Angststärungen und Medikamente- und Alkoholmissbrauch begleiten oft die soziale Phobie.

Die Symptome von soziale Phobie können aber weit über das körperliche Empfinden hinaus gehen.

Soziale Angststörung kann verursachen:

  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Probleme, durchsetzungsfähig zu sein
  • Negatives Selbstgespräch
  • Überempfindlichkeit gegenüber Kritik
  • Mangelnde soziale Kompetenz
  • Isolation und schwierige soziale Beziehungen
  • Geringe akademische und berufliche Leistung
  • Drogenmissbrauch wie Alkoholmissbrauch und Medikamentemissbrauch
  • Selbstmord oder Selbstmordversuche
  • Schwere Depressionen
  • Angst in öffentlichen Toiletten Wasser zu lassen (Paruresis)
  • Panikattacken

Einige Symptome und Warnsignale sind etwa:

  • Nervosität beim Zusammensein mit fremden Menschen
  • Angst vor prüfender Betrachtung von anderen Menschen
  • Vermeiden von Blickkontakt
  • Angst vor anderen Menschen zu essen/trinken
  • Angst vor anderen Menschen zu sprechen
  • Angst mit dem anderen Geschlecht zu interagieren
  • Angst davor, was andere von einem denken
  • geringes Selbstwertgefühl
  • Angst vor Kritik
  • ausgeprägtes Vermeidungsverhalten

Immer, wenn es darum geht mit anderen (meist fremden) Menschen zu interagieren, können unangenehme Gefühle auftreten. Die bekanntesten sind: Selbstzweifel, Schüchternheit und Angst. Hast du Angst dich in Alltagssituationen vor anderen peinlich oder beschämend zu verhalten, so ist das ein Indiz von sozialer Phobie.

Leide ich an einer sozialen Phobie?

Ein gewisser Respekt gegenüber Ordnungspersonal und Authoritätspersonen ist normal. Furcht davor jedoch nicht. Angst verzerrt deine Wahrnehmung und verschiebt deine Realität zu deinem eigenen Nachteil. Dasselbe gilt bei anderen Situationen wie etwa Reden halten vor einem Publikum oder jeglicher anderen Interaktionen mit Menschen.

Wenn du merkst, dass dein Verhalten und deine (körperlichen) Reaktionen in gewissen Situationen dein Leben einschränken und deine Lebensqualität darunter leidet, kann von einer Angststörung ausgegangen werden.

Hier eine kleine Auflistung von Siutationen, die du zu vermeiden versuchst und darauf hindeuten können, dass du an einer sozialen Angststörung leidest:

  • Angst vor Situationen, in denen du negativ beurteilt werden könnten.
  • Du machst dir übermäßig Sorgen, dich zu blamieren oder zu demütigen.
  • Du hast intensive Angst, mit Fremden zu interagieren oder zu sprechen.
  • Du hast Angst, dass andere bemerken, dass du ängstlich aussiehst.
  • Du hast Angst vor körperlichen Symptomen, die dich in Verlegenheit bringen können. Solche Symptome sind etwa Erröten, Schwitzen, Zittern, Schnappatmung oder eine zitternde Stimme.
  • Vermeidest du es, Dinge zu tun oder mit Menschen zu sprechen, aus Angst vor Verlegenheit?
  • Vermeidung von Situationen, in denen du im Mittelpunkt stehen könntest.
  • Angst in Erwartung einer gefürchteten Aktivität oder eines Ereignisses.
  • Lähmende Angst in sozialen Situationen.
  • Häufige oder gar zwanghafte Analyse deiner Leistung und Vorwürfe dir selbst gegenüber nach einer sozialen Situation.
  • Erwartung katastrophaler Konsequenzen aus einer negativen Erfahrung in einer sozialen Situation.

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